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Wiederaufbau nach "Mitch"
Im Jahr 1997 verwüstete der Hurrican "Mitch" große Teile Mittelamerikas. Stark von der Jahrhundert-Katastrophe betroffen war auch das Gebiet Condega. Tausende Menschen verloren durch den Sturm alles. Doch dank der vielen Spendenhilfsbereiter Menschen aus dem Kreis Herford - insgesamt 480.000 Mark - konnte das Leid gemindert und den Menschen wieder eine Zukunftsperspektive gegeben werden. Die folgende Auflistung zeigt die exakte Verwendung der Mittel. Nochmals dankt der Condega-Verein den Spendern im Namen aller Mitglieder und besonders der betroffenen Menschen aus Condega.
Kurzfristige Soforthilfe
Medikamente, 5.000 $US
Die Beschaffung und Verschiffung der Medikamente wurde organisiert von Aktion Medior, eines deutschen Medikamentenhilfswerks. Vielfach waren dies Präparate zur Verhinderung akuter Seuchengefahr.
Containerlieferung
Ebenfalls als Soforthilfe wurden 28 Paletten im Kreis Herford gesammelter Hilfsgüter kostenfrei (mit der Spedition Köstring und Hapag Lloyd) nach Nicaragua verschifft.
Schnelle Hilfen aus dem Kreis Herford
Pritschenwagen, 24.516 $US
Geländetaugliches Motorrad, 4.150 $US
LKW (teilfinanziert), 16.835 $US
Da die Bürgermeisterei von Condega logistische Hilfe der Projekte im gesamten Kreisgebiet (von der Größe vergleichbar mit dem Kreis Herford, allerdings wesentlich gebirgiger) und die Erreichbarkeit aller ländlichen Gemeinden gewährleisten muss, war die Anschaffung von geländetauglichen, noch nicht vorhandenen Transportfahrzeugen unumgänglich. Der LkW wurde in einem gemeinsamen Projekt mit der Zentralregierung Nicaraguas finanziert.
Dritte Welthaus in Estelí, 20.000 $US
Die Hauptorganisation, Koordination und Projektabwicklung lief auf nichtkommunaler Seite über das Dritte-Welt-Haus in Estelí. Die langjährigen und mit Großprojekten erfahrenen Mitarbeiter des Welthaus Bielefeld ermöglichten eine professionelle Projektabwicklung, vereinfachte (deutschsprachige) Kommunikation und somit eine für uns überschaubarere Kooperation mit allen in Condega arbeitenden Projektpartnern.
Langfristige Hilfen
Grunderwerb, 18.000 $US
Für den Bau des neuen Stadtviertels in Condega, "Solidarität", wurde ein Grundstück in einem überschwemmungssicheren Gebiet am Westrand der Stadt gekauft.
Hausbau im neuen "Barrio", 23.000 $US
Da die Gelder aus dem Kreis Herford als erste in Condega zur Verfügung standen, wurde dieses Geld zunächst zur Vorfinanzierung der Häuser verwandt. Damit war es möglich, die Situation der Obdachlosen schnell und unbürokratisch zu deeskalieren. Später schlossen sich andere Organisationen, wie das Rote Kreuz, diesem Projekt an und die Herforder Spendengelder konnten in andere Projekte neu investiert werden. Im gesamten Kreisgebiet wurden 1000 neue Häuser fertiggestellt. Davon stehen 290 im neuen Stadtviertel, der Rest auf dem Land in verschiedenen Gemeinden. Damit ist Condega der einzige Kreis in Nicaragua, der es geschafft hat, allen von "Mitch" Betroffenen ein neues Haus zur Verfügung zu stellen.
Topographische Ausrüstung, 9.548 $US
Durch die enormen Wassermassen wurden die Flussläufe erheblich verändert, so dass es notwendig wurde, vor den Maßnahmen zur Sicherung der Bevölkerung (z.B. Deichbau), diese neu zu vermessen.
Deichbau, 86.374 $US
Zur langfristigen Sicherung der Bevölkerung der Stadt Condega wurde entlang der Flüsse "Rio Pire" und "Rio Estelí" ein 7 Meter hoher Deich gebaut. Dieses Projekt wurde ebenfalls von der UNO unterstützt und größtenteils von der Bevölkerung Condegas in Eigenleistung erstellt. Zeitweise war dies die einzige Erwerbsmöglichkeit für viele Menschen der Stadt.
Infrastrukturelle Maßnahmen im "Barrio Solidaridad", 32.990 $US
Zu diesem Projekt zählten sowohl der Straßenbau als auch der komplette Aufbau des Überlandstromnetzes im neuen Stadtviertel.
Straßenreparaturen in anderen betroffenen Stadtvierteln, 9.966 $US
Brückenbau, 2.200 $US
Es wurde eine Hängebrückenstahlkonstruktion über den "Rio Estelí" mitfinanziert um den Zugang der Landbevölkerung zur Stadt wieder zu gewährleisten.